Bundestagswahlen I

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Nach der Wahl zum Bundestag tauchten in den Medien häufig Beschreibungen auf wie „Deutschland, einig Merkelland“ oder „Deutschland ist Merkelland“, was suggeriert, dass die überwiegende Mehrheit der Deutschen Frau Merkel gewählt hat. Das ist aber keineswegs so, denn setzt man die Wählerstimmen für Frau Merkel bzw. die CDU/CSU ins Verhältnis zu allen Wahlberechtigten , so ist zu sehen, dass nicht einmal ein Drittel der Wahlberechtigten Frau Merkel ihre Stimme gegeben hat. Sie ist die Wahlsiegerin, keine Frage, aber deswegen von einem „Merkelland“ zu sprechen, ist doch recht übertrieben – denn immerhin fast 44 Millionen Wahlberechtige (= 70,7 %) haben ihr nicht ihre Stimme gegeben.

Waffenhandel

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Neben dem Drogen- und Menschenhandel gehört der Waffenhandel wahrscheinlich zu den lukrativsten Geschäften . Klar, dass man da auch in Deutschland nicht zurückstehen will, so etwa nach dem Motto „wenn schon tot, dann wenigstens mit deutscher Hilfe“. In ihrem Bericht über die Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter aus dem Jahr 2011 schreibt die Bundesregierung: „In internen und grenzüberschreitenden Konflikten werden die weitaus meisten Opfer durch den Einsatz von Kleinwaffen und leichten Waffen (kurz: Kleinwaffen; z. B. Maschinenpistolen, Sturmgewehre, leichte Mörser u.ä.) und dazugehöriger Munition verursacht.“ Trotzdem ist der Export von Kleinwaffen deutlich gestiegen. Aber immerhin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach der Aufhebung des Waffenembargos der EU für Syrien Lieferungen aus Deutschland kategorisch ausgeschlossen.

Gründungsaktivitäten auf dem Tiefpunkt

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Im Jahr 2012 haben sich erneut weniger Menschen in Deutschland selbstständig gemacht (im Vergleich zu 2011 ein Rückgang von -7 %) und mit einer Gründerquote von 1,5 % wurde der tiefste Wert der letzten 10 Jahre ermittelt. Die Hauptgründe dafür sind – so der KfW-Gründungsmonitor –  die schwache Konjunktur, die gute Arbeitsmarktlage sowie die letzten Änderungen in der Existenzgründungsförderung durch die Bundesagentur für Arbeit. Auch für das laufende Jahr wird nicht mit einem Anstieg der Neugründungen gerechnet.

Papier

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Vor gut 25 Jahren tauchten sie in den Büros auf: die PCs. Und damit untrennbar verbunden die Vision vom papierlosen, zumindest aber papiersparenden Arbeitsplatz. Heute, ein Vierteljahrhundet später, hat sich von diesem Traum nichts erfüllt – im Gegenteil, der Papierverbrauch der Deutschen ist kontinuierlich gestiegen (und ich vermute mal, dass es sich dabei weder um Toiletten- noch Briefpapier handelt). Warum eigentlich, denn selbst meine Steuererklärungen muss ich nicht mehr auf einen Bierdeckel kritzeln, sondern kann sie ganz bequem (wenn auch widerwillig) online erledigen.

Bundesliga

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Manche Menschen vertreten die Meinung, dass die Unterteilung in alte und neue Bundesländer inzwischen, nach mehr als zwanzig Jahren seit der Wiedervereinigung, wirklich überholt sei und nicht mehr den Tatsachen entspreche. Die Tatsachen sehen aber in vielen Dingen noch anders aus, so zum Beispiel auch im Fußball. Die weißen Gebiete auf der Deutschlandkarte – also Bundesländer, aus denen kein einziger Verein in der 1. Liga vertreten ist – liegen im Wesentlichen in den neuen Bundesländern. Die 1. Bundesliga ist eine West-Liga, im Osten kickt man auf niedrigerem Niveau.

Reiseziele

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Unangefochten an der Spitze der besuchten Bundesländer steht Bayern (wen wundert es: wunderschöne Berge, köstliches Bier und gutes Essen). Nur die Dänen sind da ein bisschen scheu – für sie ist wahrscheinlich das erste Gebirge auf ihrem Weg nach Deutschland – der Harz in Niedersachsen – schon kaum zu überwinden und sie fühlen sich in vertrauter Umgebung (Schleswig-Holstein: plattes Land, weiter Blick, viele Kühe) am wohlsten. Berlin wird am meisten von den Italienern besucht (naja, es gab ja vor einigen Jahrzehnten auch schon einmal eine Achse Rom-Berlin). Die Niederländer sind da ein wenig zurückhaltend (warum nur? Da ich auch etwas holländisch spreche, könnte ich ihnen, wenn sie ratlos sind, hier durchaus in ihrer Landessprache weiterhelfen). Und warum zieht es die Niederländer ausgerechnet nach Rheinland-Pfalz? Es gibt ja nicht einmal eine gemeinsame Grenze – aber vielleicht gibt es dort Attraktionen, von denen ich bisher nicht einmal etwas geahnt habe.

Urlaubsausgaben

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Was geben denn so unsere ausländischen Gäste pro Tag auf ihrer Urlaubsreise in Deutschland aus? In unserer letzten Grafik haben wir ja bereits gesehen, die Rumänen liegen bei 48 €. Da Hin- und Rückreisekosten auch berücksichtigt werden, ist es kein Wunder, dass entferntere Länder ganz oben liegen bei den Reiseausgaben (und bei den Japanern kommen noch hochpreisige Souvenirs wie z. B. eine Schwarzwälder Kuckucksuhr hinzu). Auffallend ist weiterhin, dass die Franzosen in ihren Urlaubsausgaben doch etwas knauserig sind. Und erstaunlich, dass die Niederländer ganz unten rangieren. Aber nur auf den ersten Blick erstaunlich, denn dann erinnert man sich, dass für sie ja kaum Übernachtungskosten anfallen.

Reisende aus Rumänien

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Wer die Berichterstattung der diversen Medien in den letzten Wochen verfolgt hat, weiß, daß der Tourismus aus Rumänien ein wichtiges Thema war. Im Jahr 2011 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) unternahmen die Rumänen rund 4,1 Mio Auslandsreisen. Davon entfielen 12 % auf Deutschland. Wachstum ist ja ein wesentlicher Bestandteil der Marktwirtschaft, und so blicken wir gespannt auf das kommende Jahr, für das ein neuer Reiseboom prognostiziert wird. Immerhin 24 % der Deutschlandreisen waren sogenannte VFR-Reisen (Visiting Friends and Relatives), also der Besuch von Freunden und Verwandten mit entsprechend niedrigen Reiseausgaben von lediglich 12 € pro Nacht (zu den Reiseausgaben zählen nicht nur die Ausgaben vor Ort, sondern auch die Kosten für die Hin- und Rückreise).

Tourismus in Berlin

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In diesen Tagen findet in Berlin die „Internationale Tourismus Börse“ statt, die bekanntlich größte Reisemesse der Welt. Was liegt da näher, als sich mit ein paar Zahlen aus der Welt des Tourismus zu beschäftigen. Manche sind wirklich beeindruckend – zum Beispiel die Entwicklung der Gästezahlen für Berlin. Und hier sind nur die Besucher gezählt, die in den offiziellen Beherbergungbetrieben wie Hotels, Pensionen, Gästehäusern übernachten. Jene, die nur für einen Tag kommen oder bei Freunden übernachten, sind, weil es schlicht unmöglich ist, nicht erfasst. In zwanzig Jahren eine Steigerung um 263 Prozent! Kein Wunder, dass ich mir manchmal ganz fremd vorkomme, wenn ich die Friedrichstrasse entlanggehe (was allerdings nicht so oft vorkommt). Wahrscheinlich bin ich dort weit und breit der einzige Berliner. Bei einer Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 2,3 Tagen sind also jeden Tag mindestens 68.209 Touristen in der Stadt.

Sonne

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Zehn Tage ist das neue Jahr schon alt. Zehn Tage mit nahezu ständig grauem Himmel. In Berlin geht um diese Zeit die Sonne (theoretisch) um kurz nach acht Uhr auf, um dann gegen 16 Uhr wieder zu verschwinden. Sie könnte als 79 Stunden scheinen. Macht sie aber nicht! In diesem Jahr waren es genau 6 Minuten, die sie zu sehen war. Da die durchschnittliche Sonnenscheindauer im Januar 45 Stunden beträgt, ist sie uns also noch einiges schuldig.